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Stellungnahme des Bundesverbands der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI): „Schnee von gestern“ - Die neue Greenpeace-Untersuchung zu per-fluorierten Chemikalien

Am 8. September 2015, hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace ihren Bericht „Footprints in the Snow“ veröffentlicht. Im Anschluss an ihre Untersuchungen aus den Jahren 2012 und 2013 ist dies der dritte Bericht zum Thema Outdoor-Bekleidung. Thema sind, wie schon in den beiden vorangegangen Fällen, wiederum per-fluorierte Chemikalien, die die Umweltorganisation diesmal in verschiedenen Schneeproben gefunden hat.

Die besagten Chemikalien werden neben einer Vielzahl industrieller Verwendungszwecke wie dem Flugzeug-bau, der Halbleiter- und metallverarbeitenden Industrie auch in der Konsumgüterindustrie, beispielsweise zur Beschichtung von Papier und Pfannen und in der Veredelung von technischen Stoffen, bei Teppichen sowie in Textilien eingesetzt.¹ Sie verleihen der Bekleidung wasser- und schmutzabweisende Eigenschaften. Die Chemikalien sind aufgrund ihres stabilen Charakters allerdings nur schwer in der Umwelt abbaubar und sehr flüchtig. Daher werden Reste per-fluorierter Chemikalien weltweit entdeckt.

Diese Information ist allerdings nicht neu, sondern bereits seit dem ersten Greenpeace Bericht, 2012, bekannt.

Neben den zahlreichen, oben genannten, Verwendungszwecken ist Outdoor-Bekleidung allerdings, relativ gesehen, nur für einen geringen Anteil per-fluorierter Chemie in die Umwelt verantwortlich. Laut einer wissenschaftlichen Untersuchung aus dem Jahr 2013 stammen 0,5% der in deutschen Abwässern gefundenen bedenklichen, per-fluorierten Chemikalien (PFOA) von Outdoor-Jacken.²

Viele Firmen haben im Interesse des Umweltschutzes aber ihre Konsequenzen gezogen und stellen auf umweltfreundliche Alternativen um. Dieser Technologiewandel ist allerdings mit hohen Herausforderungen verbunden und braucht daher eine gewisse Übergangszeit: Auf der einen Seite ist die Branche von der Neuentwicklung umweltgerechter Chemie zur Textilbeschichtung abhängig. Auf der anderen Seite stellen aber auch die Verbraucher hohe Anforderungen an die Funktionalität ihrer Outdoor-Produkte, die sie in der Vergangenheit sowohl auf dem Berg als auch in der Fußgängerzone sehr zu schätzen gelernt haben. Nach einer Phase der Forschung und Entwicklung und der Verankerung neuer Prozesse in der Textil-Lieferkette kommen der-zeit aber viele neue PFC-freie Outdoor-Artikel auf den Markt. So können die Konsumenten in dieser und der nächsten Saison erfreulicherweise schon unter einem großen Angebot von Outdoor-Bekleidung mit fluorfreier Beschichtung wählen.

Damit nicht genug, auch gemeinsam engagiert sich die Branche. In dem Projekt „Wasserdicht, atmungsaktiv und grün ‐ Nachhaltige Ausrüstung von Outdoor‐Textilien“ kooperieren der Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. und die in ihm organisierten Outdoor-Firmen mit der Universität Bremen und dem Umweltbundesamt um „grüne Alternativen“ zur Textilbeschichtung wissenschaftlich bewerten zu lassen. Erfreulicherweise haben sich zahlreiche Chemikalienhersteller bereiterklärt, ihre fluor-freien Chemikalien testen zu lassen, damit nicht nur der Outdoor-Branche, sondern der gesamten Textilindustrie bald wichtige Informationen zur Verfügung gestellt werden können.

Die Behauptung von Greenpeace, dass die Branche „sich um umweltfreundliche Alternativen nicht kümmert, sondern nur Anstrengungen unternommen hat, damit die Bekleidung immer extremeren Wetterbedingungen trotzen kann“ (Zitat im Magazin „Der Spiegel“ 5.09.2015) können wir daher mit gutem Gewissen wiederlegen.

Im Gegenteil, während die Umweltschutzorganisation noch „den Schnee von gestern“ analysiert, kümmert sich die Outdoor-Branche schon um die Technologien von morgen.

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BSI – Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. ist der 1910 gegründete Unternehmensver-band der deutschen Sportartikelhersteller, -importeure und -großhändler. Ihm gehören 150 führende meist mittelständisch geprägte Firmen an. Die BSI-Mitglieder erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 25 Milli-arden Euro. Der BSI ist Mitglied des Verbandes der europäischen Sportartikelhersteller FESI mit Sitz in Brüssel und damit auch Mitglied im Weltverband der Sportartikelindustrie WFSGI mit Sitz in Bern. Der BSI ist Mit-gründer und ideeller Träger der Köln-Messen spoga und spoga horse und ideeller Träger der ISPO Munich, der Weltmesse des Sports. Gleichzeitig ist er Förderer der Fachmessen FSB in Köln und der Golf Europe in Augsburg.
FGO – Fachgruppe Outdoor ist die Interessenvertretung der Outdoor Branche innerhalb des Bundesverban-des der Deutschen Sportartikel-Industrie (BSI). Ihr gehören 43 führende deutsche Hersteller und Importeure von Outdoor-Ausrüstung an. Neben der Vertretung der wirtschaftlichen Interessen hat sich die FGO zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur verpflichtet. Der deutsche Outdoor-Markt entwickelt sich sehr dynamisch mit einem Jahresumsatz von aktuell 1,8 Milliarden Euro. Die FGO ist Mitglied der European Out-door Group (EOG) und Gründerin der europäischen Leitmesse OutDoor in Friedrichshafen.

¹ Investigation of use and emission of per- and polyfluorinated substances in the Nordic countries, Stefan Posner et. al. (2012)

² “Outdoor-Jackets as a source of PFAS in the environment”, Thomas P. Knepper, Hochschule Idstein, Berlin 25.09 2013

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